Demokratie braucht Medienethik

Hate-Speech bedroht die Demokratie und die aktuellen Entwicklungen im Internet zeigen auf, dass politische Bildung und Medienkompetenz nicht mehr getrennt betrachtet werden können. Vielmehr besteht klarer Handlungsbedarf, die Medienkompetenz, um eine digitale Ethikkompetenz zu erweitern. Informationen und Aufklärung im Umgang mit Medien reicht nicht mehr aus, es braucht wegweisende gesellschaftliche Orientierung und ein stabiles Wertegerüst. Der Bildungsträger beschäftigt sich damit, auf welchen Ebenen gesellschaftliche Werte für den Umgang mit neuen und sozialen Medien verankert werden können und arbeiten am Ziel, Bildungsmaterialien zum Empowerment von Jugendlichen zu entwickeln, damit diese mutig, offline und online, in der Gesellschaft Verantwortung übernehmen und gegen Extremismus eintreten.Es wird ein Methodenhandbuch entstehen, dass grundlegend die Bewusstseinswerdung für digitale Werte fördert und junge Menschen langfristig durch wertebasiertes Arbeiten befähigen soll, gegen Hass im Netz aufzustehen, statt sie nur zu beschützen und aufzuklären. Hate-Speech und Fakenews sind keine nationalen, sondern transnationale Herausforderungen. Das Internet ist ein transnationales Medium, das Menschen verbindet. Im Blick auf den Wissenstransfer ist es nachhaltiger, wenn wir diese Verbindungen auch im Austausch über digitale Herausforderungen leben und schon im Begegnungskontext bearbeiten und diskutieren. Somit gewährleisten wir nicht nur die Vernetzung von Multiplikator*innen, sondern wollen auch einen möglichst diversen Blick ermöglichen.
Die Handreichung wird daher gemeinsam mit Fachkräften und Mutliplikator*innen der non-formalen Bildung aus Deutschland, Polen und der Ukraine entstehen, die im Bereich Medienpädagogik aktiv sind. In drei bilateralen Begegnungen, die 2020 stattfinden, werden gemeinsam Methoden entwickelt, welche eine ethische Digitalkompetenz ausmachen.


Charlotte Lohmann


Charlotte Lohmann