Memory-Wiki – Auf den Spuren der Erinnerung an “vergessene” NS-Opfer in der Ukraine, Russland und Deutschland
KONTAKTE-KOHTAKTbI setzt sich mit dem geplanten Projekt »Memory-Wiki« erneut dafür ein, dass an das Unrecht an den sowjetischen Kriegsgefangenen erinnert wird. Bestehende Gedenkorte sollen dokumentiert und auffindbar gemacht und u.a. daraufhin betrachtet werden, ob auch an das Leid der weiblichen Opfer gedacht wird.
Mit der Auswahl von Universitäten als Projektpartner verfolgen wir das Ziel, dass das Thema auch auf wissenschaftlicher Ebene behandelt wird. Durch den trilateralen Ansatz (Deutschland, Russland, Ukraine) des Projekts möchten wir Brücken für ein Verständnis vielfältiger Erinnerungskulturen in Europa bauen und durch gemeinsame Projektarbeit zu einer (Wieder-) Annäherung der drei Länder auf der zivilgesellschaftlichen und vor allem zwischenmenschlichen Ebene beitragen.
Studierende aus Deutschland, der Ukraine und Russland werden den Auftrag bekommen, in Bremen (Deutschland), Dnipro (Ukraine) und Rostov am Don (Russland) die Erinnerungskultur auf verschiedenen Ebenen (Topographie, Museum, Akteure, öffentliche Debatten in Medien, Gedenkrituale) zu analysieren. Die Ergebnisse sollen in eine interaktive Plattform eingepflegt (Memory-Wiki) und auf öffentlichen Veranstaltungen vorgestellt werden. Das »Memory-Wiki« ist eine interaktive Plattform, an der jede*r Bürger*in mitarbeiten kann.
Um dies zu erleichtern wird ein Leitfaden für Multiplikator*innen entwickelt, der zur Mitwirkung am »Memory-Wiki« aufruft und Methoden zur Auseinandersetzung mit der lokalen Erinnerungskultur bereitstellt.
Das Projekt wird durchgeführt von KONTAKTE-KOHTAKTbI. Projektpartner sind die Universität Bremen, die Nationale Universität Dnjepropetrovsk »Oles Honchar«, die Südliche Föderale Universität Rostov am Don und die Higher School of Economics in Moskau. Die Begegnungen finden in Bremen, Dnipro und Rostov am Don statt.
Projektlaufzeit 1.4.2018 bis 30.9.2019, gefördert von der Bundesstiftung »Erinnerung, Verantwortung, Zukunft« und der Stiftung Erinnerung Lindau.
Rosanna Dom