Wirtschaftsjunioren. Aufbau eines deutsch-ukrainischen Netzwerks
Die Ukraine befindet sich durch ihre bewegte Geschichte und die Heterogenität des Landes in einem Spannungsfeld auf der Grenze zwischen Ost und West, das sich auf alle Bereiche auswirkt: kulturell, sozial, politisch und wirtschaftlich. Aufgabe der Politik und anderer Institutionen ist es, die Auswirkungen dieser Situation auszutarieren und nutzbar zu machen.
Anfang Oktober 2016 haben in Kiew Treffen am Rande einer deutsch-ukrainischen Wirtschaftskonferenz stattgefunden, auf dem junge Ukrainer mit deutschen Wirtschaftsvertretern zusammenkommen sind und neue Kontakte geknüpft haben und sich über Projektideen ausgetauscht haben.
Weitere Formate im Laufe des Jahres 2017 werden als follow-up Treffen genutzt, sodass mittelfristig ein belastbares Kontaktnetzwerk zwischen jungen ukrainischen und deutschen Unternehmern entsteht.
Mit dem Sender hromadske.tv wird darüber hinaus eine Kooperation diskutiert, im Rahmen derer über den Austausch und die Möglichkeiten für junge Ukrainer in der Wirtschaftskooperation mit Deutschland intensiver berichtet werden soll.
Die Projektidee entstand aus der Projektarbeit mit dem Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Ukraine.
Stefan Kägebein
Studium der Politikwissenschaften (Internationale Beziehungen, Europapolitik und Europäische Außenpolitik mit Fokus Ost- und Mitteleuropa) an der Freien Universität Berlin. Aufenthalte in Russland, Polen und den USA, Arbeiten zu den Themen „Politisches Lobbying“ und „Interkulturelle Kommunikation“; seit 2007 beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft u.a. für Verbandsentwicklungsprogramme in Ost- und Südosteuropa tätig; seit 2014 für das Stipendienprogramm der Deutschen Wirtschaft für die Ukraine verantwortlich, seit 2016 Koordinator des Arbeitskreises Digitalisierung.
Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft
Der Ost-Ausschuss vertritt seit 1952 die Interessen der deutschen Wirtschaft im östlichen Europa. Aktuell werden 21 Länder betreut: Russland, Belarus, die Ukraine, Moldau, die EU-Länder Rumänien, Bulgarien und Kroatien, die EU-Beitrittskandidaten Albanien, Mazedonien, Montenegro und Serbien sowie Bosnien-Herzegowina, Kosovo und die Länder des Südkaukasus und Zentralasiens.
Der Ost-Ausschuss ist jährlich an über 100 Veranstaltungen beteiligt. Mit den Instrumenten der Wirtschaftsdiplomatie richtet er in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung Gesprächsrunden zwischen osteuropäischen Regierungsmitgliedern und deutschen Unternehmen aus und repräsentiert die Interessen der deutschen Wirtschaft in bilateralen Gremien. Der Ost-Ausschuss organisiert zudem Fachseminare, Delegationsreisen, Mittelstandskonferenzen, Parlamentarische Abende und Empfänge. Hinzu kommt eine intensive Projektarbeit.